Ein gelungener One-Pager funktioniert wie ein digitales Schaufenster: Er macht deine Inhalte auf den ersten Blick greifbar und führt Besucher:innen intuitiv durch alle wichtigen Themen.
Damit das gelingt, empfiehlt es sich, mit klar abgegrenzten Themenblöcken zu arbeiten. Die Reihenfolge dieser Blöcke kann je nach Ziel und Zweck der Website variieren.
Abwechslung & Flow statt Textwüste
Damit ein One-Pager nicht langweilig wird, verwende ich, genau wie in Magazinen oder Filmen, Abschnitte in denen Abwechslung geboten wird. Es gibt Blöcke die sich farblich oder vom Layout her unterscheiden oder solche, die sogar Interaktionsmöglichkeiten bieten.
Ich stelle dir in diesem Artikel die wichtigsten Blöcke vor und was sie enthalten können.
Hero-Bereich & erster Call-to-Action
Der Hero-Bereich ist der Teil der Website, den die Besucher:innen sehen, sobald sie auf deine Website kommen. Es ist wie das Cover von einem Magazin bzw. Buch und ähnelt ein bisschen einem Werbeplaket.
Dieser Empfangsbereich der Website ist, wie du schon richtig vermutest, besonders wichtig, denn er soll den Besucher:innen zeigen, dass sie hier richtig sind. Meistens ist in diesem Bereich ein großes Bild zu sehen plus ein kurzer knapper Text, was die Websitebesucher:innen hier erwartet. Damit wird erstens gleich die passende Stimmung erzeugt und gleichzeitig vermittelt, worum es hier geht.
Oft ist dann gleich ein erster Call-to-Action (CTA) zu sehen, also ein Button oder eine Aufforderung an die Besucher:innen, das zu machen, was sie der Lösung näher bringt. Das kann gleich der Link zum Terminbuchungsformular sein, oder ein Sprunglink um direkt zu den aktuellen Terminen zu hüpfen oä.
Im obersten Bereich der Website bleibt also nichts dem Zufall überlassen. Jedes Wort und jedes Bild passen haargenau zu dem, was deine Website bzw. dein Angebot deinen Besucher:innen bietet.
Über mich
Manchen ist es unangenehm über sich selbst zu schreiben, doch Hand aufs Herz: wenn du nicht schreibst, warum genau du der/die richtige für deine Kund:innen bist, können sie auch gleich zu jemand anderen weitergehen.
Der Bereich über dich ist also sehr wichtig, wenn du als Dienstleister:in arbeitest. Egal ob du nun Coach, Zahnärzt:in, Juwelier:in oder Installateur:in bist, sobald du mit Kund:innen zusammenarbeitest bist du selbst die wichtigste Person deines Angebots.
Ich persönlich schau immer ob es auf einer Website, und wenn sie noch so klein ist, irgendetwas persönliches zum Unternehmen gibt. Wenn ich nichts finde, dann ziehe ich schnell in Zweifel, ob hier überhaupt noch echte Menschen mit Liebe zu ihrer Arbeit dahinter sind.
Kompetenz sichtbar machen
Früher hieß es, „Papier ist geduldig“. Heutzutage brauchst du nicht mal mehr Papier um irgendetwas in der ganzen Welt zu verbreiten. Es ist also sehr einfach, mit irgendeiner Kompetenz zu werben. Bis vor wenigen Jahren gab es zahlreiche Online-Marketing- und Social-Media-Expert:innen, danach kam eine Schwemme an Krypto- sowie KI-Expert:innen und jetzt beobachte ich, dass einige, die vor wenigen Monaten nichts über digitale Barrierefreiheit wussten, sich nun als Barrierefreiheitsspezialist:innen ausgeben.
Wenn du in einem Bereich kompetent bist, genügt es also nicht, nur Schlagworte hinzuschreiben. Besser ist es, dass du deine Kompetenz zeigst, in dem du sie näher erläuterst. Wie du das genau machst, ist abhängig von deinem Thema.
- Als Physiotherapeut:in kannst du beispielsweise deine eigene Arbeitsweise beschreiben und warum diese schon vielen Menschen geholfen hat.
- Als Coach lässt sich wunderbar über dein Werteverständnis berichten und was dieses in der Arbeit mit deinen Klient:innen bewirkt.
- Als Installateurin kannst du zeigen, wie du sicherstellst, dass deine Kund:innen zu Förderungen kommen.
Beschreibe den Besucher:innen der Website, wie du arbeitest und warum du das genau auf diese Art und Weise machst und was sie davon haben. Schließlich ist es so, dass die wenigsten die neu zu dir kommen, schon wissen, was wirklich auf sie zukommt.
Angebot & Leistungen
Natürlich dürfen konkrete Angebote und Leistungen nicht fehlen. Auch wenn Masseur:innen, banal ausgedrückt, Massagen anbieten, haben sie trotzdem unterschiedliche Angebote.
Je klarer und deutlicher du deine Angebote und die Rahmenbedingungen dazu auf deiner Website beschreibst, umso mehr Arbeit ersparst du dir im Kontakt mit deinen Kund:innen.
Transparenz und Offenheit ist nicht nur in der Politik ein heißes Thema, sondern sorgt auch im privaten Bereich für Vertrauen.
Falls sich deine Angebote regelmäßig ändern, wenn du zum Beispiel ein Restaurant mit abwechselnden Wochenmenüs hast, dann stelle diese bitte unbedingt auch auf deine Website, damit jede:r Zugriff darauf hat.
Testimonials & Social Proof
„Andere Kund:innen kauften auch …“, „dort wo viele Leute sind, muss es etwas Tolles geben“, „meine Freundin geht auch dorthin“, „mein Bekannter hat auch gesagt, dass es dort super ist“, usw. Wir Menschen sind soziale Wesen und lassen uns gerne von Empfehlungen anderer leiten.
Sobald du die Möglichkeit hast, Stimmen von Kund:innen die zu deinem aktuellen Angebot passen, auf deine Website zu geben, dann solltest du das auch machen.
Kundenstimmen zeigen mehrerlei:
- dass du tatsächlich schon mit Menschen gearbeitet hast,
- dass dir diese Menschen vertrauen,
- dass sie so zufrieden mit dir waren, dass sie dir sogar eine Stimme geben, und
- der Inhalt der Kundenstimmen sagt etwas über die Art und Weise deiner Arbeit aus.
Vielleicht führt sogar eine Kundenstimme über die Suchmaschine auf deine Website.
Es geht natürlich auch ohne. Oder wenn du zum Beispiel ohnehin zuviel Arbeit hast, solltest du diese lieber weglassen. (So etwas gibt es tatsächlich. Einer meiner Kunden möchten gar nicht noch mehr Anfragen bearbeiten.)
Wenn deine Klient:innen lieber nicht genannt werden möchten, kannst du an dieser Stelle mit deiner besonderen Diskretion werben.
Kontakt & wiederholte Call-to-Actions
Du willst mit deiner Website ein bestimmtes Ziel erreichen. Bei Einzelunternehmen ist es meistens, dass potenzielle Kund:innen Kontakt zu ihnen aufnehmen.
Mach dies den Besucher:innen so einfach wie möglich, sprich: schreibe immer wieder, wie sie dich kontaktieren können, rufe sie regelrecht dazu auf, dass sie dich bei Fragen einfach gerne kontaktieren können.
Auch wenn es doof klingt, wenn man den Websitebesucher:innen dauernd dazu einlädt „mach das“, „klicke hier“, „tue jenes“, ist es wichtig geworden, damit sie es auch wirklich tun.
Wir sind wie gesagt komplett überladen mit Inhalten und es gewohnt, dass uns alles vor die Nase gesetzt wird, was wir zu tun haben.
Übrigens: du brauchst nicht zwingend ein Kontaktformular. Ich persönlich spare Kontaktformulare überall dort ein wo es nur irgendwie möglich ist. Der Haken an Kontaktformularen ist nämlich, dass technisch, datenschutzrechtlich und im Hinblick auf Barrierefreiheit einiges zu berücksichtigen ist, was die Seite gleich wesentlich aufwändiger macht.